Montag, 1. Oktober 2012

Open Doors: Islamfeindlicher Film löst weltweit Übergriffe aus

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Nachfolgend eine tagesaktuelle Pressemitteilung von Open Doors, einem überkonfessionellen christlichen Hilfswerk, das seit über 50 Jahren in mehr als 50 Ländern verfolgte Christen unterstützt mit Bibeln und christlicher Literatur sowie Hilfe zur Selbsthilfe-Projekten.

 
 
Islamfeindlicher Film löst weltweit Übergriffe aus
 
Christen angegriffen, Kirchen niedergebrannt, Webseiten gehackt

(Open Doors) - (Kelkheim, 01. Oktober 2012) – Seit etwa zwei Wochen kommt es weltweit zu meist gewaltsamen Protesten von Muslimen gegen den islamfeindlichen Film "Innocence of the Muslims" (deutsch: Unschuld der Muslime). Immer wieder richtet sich der Zorn der Menge direkt gegen Christen, angefangen bei gehackten Webseiten bis hin zu niedergebrannten Kirchen. Doch in Ägypten geschah auch eine überraschende Wendung.

Ursachen nicht immer klar

Der in den USA veröffentlichte und bereits seit Monaten auf YouTube verfügbare Streifen zeigt Mohammed als Frauenhelden und falschen Propheten, für zahlreiche Muslime eine unerträgliche Beleidigung ihres Propheten. Von Asien bis Afrika brach daraufhin ein Sturm des Zorns und der Empörung los. Dabei ist mitunter schwierig zu unterscheiden, wo es sich um gezielte Vergeltungsaktionen gegen Christen aufgrund des Videos handelt, und was Bestandteil der andauernden Verfolgung von Christen ist.

Weltweite Ausschreitungen – ein Überblick

Am 16. September, fünf Tage nach der Ermordung des amerikanischen Botschafters in Libyen, erschoss eine Gruppe Bewaffneter sechs Christen im nigerianischen Bauchi. Die Tat geschah, während in der ganzen Region Protestmärsche gegen das Video stattfanden. Der Gouverneur des Staates Bauchi verneinte jedoch eine religiöse Motivation und machte für die Ermordung die radikalislamische Boko Haram verantwortlich, die bereits in der Vergangenheit ähnliche Angriffe durchgeführt hatte.

Eindeutiger war die Lage zwei Tage zuvor im benachbarten Niger. Dort hatten sich im Anschluss an das Freitagsgebet etwa 1000 Muslime in der Stadt Zinder versammelt und waren in Gruppen von jeweils mehreren Hundert zu ortsansässigen Kirchen marschiert. Sie steckten die "Winners Chapel" in Brand und verwüsteten weitere Kirchengebäude sowie Privathäuser von Pastoren und Gemeindemitgliedern. Mehrere Christen wurden bei den Übergriffen verletzt. Die Polizei brachte die Lage unter Kontrolle und nahm mehrere Angreifer fest.

Unterdessen befanden sich im weit entfernten Pakistan die Christen in banger Erwartung der Reaktionen in ihrem Land. "An dem Tag, als die Libyer den amerikanischen Botschafter erschossen, wussten wir, dass es bald auch in Pakistan losgehen würde", schildert ein Lehrer im nord-westlichen Pakistan die Stimmung unter den Christen am 11. September. Ihre Befürchtungen erfüllten sich am 21. September, als aufgebrachte Demonstranten neben der "St. Paul Lutheran Church" im Bezirk Mardan auch die angeschlossene Schule zerstörten. Sie wurde von christlichen und muslimischen Kindern besucht.
Hacker legten mindesten eine christliche Website in der Golfregion lahm und wiesen dabei auf den Film hin.

Ein Mob zieht sich zurück

Von Libyen schwappte die Welle der Empörung auch in das Nachbarland Ägypten. Wütende Muslime versuchten am 14. September die gut befestigte amerikanische Botschaft in Kairo zu erstürmen. Als dies nicht gelang, wandten sich lange nach Mitternacht einige Randalierer der nahe gelegenen protestantischen Kasr-el-Dobara Kirche zu, wo ein Pastor und etwa 30 junge Menschen zum Gebet versammelt waren. Die Angreifer begannen, den Buchladen im Erdgeschoss zu demolieren. Manche hatten Molotow Cocktails bei sich. Plötzlich löste sich ein Mann aus der Menge und rief den anderen zu, die Christen aus dieser Kirche hätten während der Demonstrationen im Frühjahr 2011 seine Wunden versorgt. Ein weiterer Mann trat neben ihn und berichtete, die Kirche habe erst vor wenigen Stunden Muslimen Wasser für ihre rituellen Waschungen vor dem Gebet angeboten. Daraufhin wurde die Menge still, wandte sich schließlich ab und verließ den Ort des Geschehens.

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