Dienstag, 27. Juli 2010

Göttliche Führung zum und im Dom zu Speyer

Letzten Samstag war ich mit meinem Motorrad zu einem unplanmäßigen Werkstattaufenthalt beim Moto-Guzzi-Händler in Karlsruhe, wo ich die Maschine vor etwa drei Wochen gekauft hatte. Das Gemisch war zu mager und es wurde fetter eingestellt, damit die Maschine sauberer läuft – keine große Sache im Vergleich zu dem, was der Tag noch bringen sollte! Für den Hinweg nahm ich die Autobahn, bei der Rückfahrt, wollte ich die Landstraße nehmen und "über die Käffer" fahren – auf der B 9 immer am Rhein entlang. Ich hatte die Route nur grob im Kopf geplant und zur Sicherheit eine Karte im Tankrucksack. Auf dem Heimweg lagen Speyer und Worms, beide mit zwei gewaltigen Domen.

Aber irgendetwas drängte mich, nach Speyer zu fahren, um dort den großen Dom zu besichtigen. Ich leistete keinen Widerstand und folgte der Eingebung. Dort angekommen, herrschte kurz vor 12 Uhr großer Baulärm im Innenraum. Viele Besucher sahen sich das gewaltige romanische Bauwerk an. Was mir sofort auffiel, war die Tatsache, dass hier vom katholischen Goldprunk nichts zu sehen war. Alles war sehr spartanisch und nüchtern. Sehr angenehm! Als unangenehm empfand ich es, in Motorradkluft und mit Helm unter dem Arm diese "geheiligte", fast 1.000 Jahre alte Stätte zu betreten. Baustart der größten erhaltenen romanischen Kirche der Welt war übrigens im Jahr 1024.


Am Eingang stand ein Hinweisschild „Mittagsgebet 12.15 Uhr“. Ich bog links ab in eine kleine Kapelle im Nebenschiff, die den Besucher zum stillen Gebet einlud – Besichtigung unerwünscht. Nach zirka 10 Minuten stiller Einkehr begann im Hauptschiff die Orgel zu spielen. Das Mittagsgebet startete. Ich setzte mich in eine der hinteren Sitzreihen und ließ alles entspannt auf mich zukommen. Vorne standen zwei Schwestern, die das Mittagsgebet leiteten. Beide ca. 70 Jahre alt im grauen Kittel mit weißem Häubchen. Eine der beiden war mir bereits vor dem Eintritt in den Dem begegnet und wir hatten uns freundlich gegrüßt. Mein Erscheinungsbild hatte sie nicht gestört.

Eröffnet wurde das Mittagsgebet mit einer Blockflöteneinlage einer der beiden Schwestern. Nicht alle Töne wurden sauber getroffen, mir gefiel es – erstaunlicherweise – trotzdem. Nun begrüßte die andere Schwester die Besucher und gab einen Text zum besten, den sie für das heutige Mittagsgebet mitgebracht hatte. Bereits die Einleitung war sehr persönlich und ansprechend. Sie erzählte den Zuhörern vom großen Interesse, das Gott an jedem einzelnen Menschen hat, denn schließlich sind wir alle Gottes Kinder und der himmlische Vater möchte für uns sorgen, damit es uns gut geht. Wir müssen es aber vertrauensvoll zulassen!

Diese wahrhaftigen Worte über das liebende Vaterherz Gottes machten meine Augen feucht und ich war sehr berührt und bewegt. Dann zitierte die Schwester den vorbereitetn Haupttext über „Gottes Zusagen an dich“ (Verfasser unbekannt), der mich traf wie ein Hammerschlag vor die blanke Stirn:

Ich kenne dich, ich habe dich im Blick,
ich liebe dich und bin immer für dich da.
Vertraue: Du wirst geführt.

Ich habe einen Plan von deinem Leben.
Ich kenne den Weg und das Ziel für dich.
Sei sicher: Du wirst geführt.

Wenn deine Wege vielleicht auch wie Umwege aussehen,
wenn dir manches dunkel, unbegreiflich, sinnlos erscheint –
sei ohne Furcht: Du wirst geführt.

Du bist niemals allein. Egal, was passiert,
ich bleibe an deiner Seite.
Verlass dich darauf: Du wirst geführt.

Ob du Erfolg oder Misserfolg hast,
ob du dich stark oder schwach fühlst –
hab Mut: Du wirst geführt.

Ich brauche dich, ich will durch dich wirken.
Ich habe eine Aufgabe für dich, die nur du erfüllen kannst.
Wage den nächsten Schritt: Du wirst geführt.

Ich öffne dir Türen, ich zeige dir die Richtung.
Ich gebe dir Kraft für alles, was dich erwartet.
Geh in der Gewissheit: Du wirst geführt.


Diese Zusage Gottes an mich, dass Er mich führen wird - egal was passiert - hat mich Ihm im Dom ganz nahe gebracht. So, als würde ich auf Seinem Schoß sitzen. Jetzt wurde mir klar, weshalb ich an diesem Tag und zu diesem Zeitpunkt ganz „zufällig“ im Dom zu Speyer war und was bzw. wer mich hierher geführt hatte. Es war dieser umwerfende Text über die umfassende Zusage Gottes, die Er jedem von uns macht. Ich sollte ihn an diesem Samstag hören, verstehen und anwenden - und nicht zuletzt weitergeben. Was ich hiermit gerne tue!


Er möchte die Führung in unserem Leben übernehmen und uns ein Leben in Fülle schenken. Wenn wir unsere menschliche Begrenztheit erkennen und anerkennen, dass der himmlische Vater den „Überblick“ hat, uns grenzenlos und bedingungslos liebt und aus dieser Motivation immer das Beste für seine Kinder will, sind wir auf dem richtigen Weg.

Sicher fällt es nicht leicht, Ihm die Führung zu überlassen, weil wir es gewohnt sind, immer die Kontrolle über alle Lebensumstände haben zu wollen. Meistens meinen wir auch zu wissen, was das Beste für uns ist. Doch wir können immer nur einen winzig kleinen Teilausschnitt der Realität sehen. Der liebe Gott weiß alles und dieses Wissen setzt er nicht gegen uns ein, sondern zu unserem Vorteil. Seine Allwissenheit ist die Garantie für ein besseres Leben. Vertrauen Sie sich dem himmlischen Vater an, Er wartet auf Sie!

Gott ist nur ein Gebet weit entfernt!

Sonntag, 25. Juli 2010

Ich bin der „Ich bin da“

Verfasser unbekannt

In das Dunkel deiner Vergangenheit
und das Ungewisse deiner Zukunft
in den deines Helfens
und in das Elend deiner Ohnmacht
lege ich meine Zusage

In das Spiel deiner Gefühle
und in den Ernst deiner Gedanken
in den Reichtum deines Schweigens
und in die Armut deiner Sprache
lege ich meine Zusage

In die Fülle deine Aufgaben
in die Leere deiner Geschäftigkeit
in die Vielzahl deiner Fähigkeiten
und in die Grenzen deiner Begabung
lege ich meine Zusage

In das Gelingen deiner Gespräche
und in die Langeweile deines Betens
in die Freude deines Erfolges
und in den Schmerzen deines Versagens
lege ich meine Zusage

In das Glück deine Begegnungen
und in die Wunden deiner Sehnsucht
in das Wunder deiner Zuneigung
und in das Leid deiner Ablehnung
lege ich meine Zusage

In die Enge deines Alltags
und in die Welt deiner Träume
in die Schwäche deines Verstandes
und in die Kräfte deines Herzens
lege ich meine Zusage

„Ich bin da“ (2. Moses 3,14)
"Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit" (Jesaja 41,10)
"...ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt" (Matthäus 28,20)

Anmerkung:
Gott hat den Menschen viele Zusagen gemacht. Sie können alle in Seinem Wort - der Bibel - nachgelesen werden. Manche Zusagen gelten für einzelne Personen (Propheten), manche für das Volk Gottes (Israeliten) und manche sind allgemeingültig.
Auf Gottes Zusagen ist Verlass, denn Gott lügt nicht. Der allmächtige Gott kann alles, außer "sündigen" und dazu gehört auch das Lügen. Gott ist treu und immer derselbe - vom Anfang der Zeit, heute und bis in Ewigkeit. "Sind wir untreu, so bleibt er doch treu; denn er kann sich selbst nicht verleugnen" (2. Timotheus 2,13). Der himmlische Vater ist heilig und kann eine einmal gegebene Verheißung oder Zusage nicht brechen.

Alle Menschen, die an Jesus glauben, werden das ewige Leben haben (Johannes 3,16). Das ist die Rechtfertigung durch Glauben. Allein durch den Glauben sind wir vor Gott gerecht gesprochen und alle unsere "Sünden" sind uns vergeben. Dafür hat Jesus am Kreuz sein Leben gegeben. Wenn wir Jesus als unseren "persönlichen Erlöser" annehmen, können wir der Zusage Gottes 100-prozentig sicher sein. Bestes Beispiel für die Wahrhaftigkeit ist der Schwerverbrecher, der neben Jesus am Kreuz hing und kurz vor seinem Tod Jesus als Sohn Gottes anerkannt und angenommen hat. Im sicherte Jesus zu: "Ich versichere dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein" (Lukas 23, 43).

Sie dürfen den Zusagen Gottes Glauben schenken, denn auf Ihn ist Verlass. Er hat immer sein Wort gehalten. Vertrauen Sie sich dem himmlischen Vater an - Er wartet auf Sie!

Gott ist nur ein Gebet weit enfernt!

Donnerstag, 22. Juli 2010

Froh sein ist leicht, wenn man's erreicht: Was ist Glück?

Neulich kam ich per Zufall über die Facebook-Seite eines echten Freundes (nicht nur virtuell!) auf die Facebook-Seite einer seiner "Freundinnen". Die Tiefe ihrer Beziehung ist mir nicht bekannt und spielt auch in diesem Zusammenhang keine Rolle. Viel interessanter war hingegen, dass sich die junge Dame als "Coach" betätigt und sich für "zwischenmenschliche Beziehungen und deren Strukturen" interessiert - vor dem Hintergrund ihrer Leidenschaft für das Leben und "emotionale Intelligenz". Ein weiteres ihrer Themen ist die sog. "Glücksforschung", von der ich bereits gehört hatte, aber nur wenig wusste.

Das hatte mein Interesse geweckt und ich stieg etwas tiefer ein in die sog. "Glücksforschung" und machte mir dazu die nachfolgenden Gedanken. Im wissenschaftlichen Fokus der Glücksforschung stehen laut Freundes Freundin folgende drei zentralen Fragen, die es zu beantworten gilt:
1. Wie und warum finden Menschen positive Emotionen - Lebensqualität, Zufriedenheit bis hin zu Glück- in der Erfüllung individueller Bedürfnisse und sozialer Aktivität?
2. Welche Faktoren bedingen eine positive Lebenserfahrung und verbessern die Lebensqualität?
3. Was kann man konkret tun, um glücklich zu sein bzw. zu werden?


Doch was bedeutet Glück genau? Hier eine von vielen Definitionen von Martin E. P. Seligman, zeitgenössischer US-amerikanischer Psychologe:
"Es ist nicht so, dass manche Leute mehr Glück haben als andere. Die Glücklichen gehen nur anders mit den Ereignissen um. Sie fragen zum Beispiel nicht: "Warum?", sondern: "Wozu?" Menschen, die leichter leben, haben genauso viel Pech wie andere. Aber sie hadern nicht lange: "Warum passiert mir das?", sondern fragen: "Wozu ist das gut? Wie kann ich das Problem lösen?" Mit anderen Worten: Sie denken nicht problemorientiert, sondern lösungsorientiert."

Mit noch anderen Worten: Sie hadern nicht mit ihrem "Schicksal", sondern nehmen es an und versuchen, das Beste daraus - aus ihrem Leben - zu machen. Immer positiv denken: Das Glas ist halbvoll, nicht halbleer! Keine Angst: Alles wird gut!

Wilhelm Busch hat eine andere Erklärung fürs Glück:
„Ach!“ – spricht er – „die größte Freud’ ist doch die Zufriedenheit!“ (Lehrer Lämpels Selbstzufriedenheit). Mit wieder anderen Worten: Wer hadert, kann nie zufrieden sein. In der Zufriedenheit liegt also ein Schlüssel zum Glück. Um Zufriedenheit zu erlangen, muss man aber konstruktiv das Leben betrachten. "Froh sein ist leicht, wenn man's erreicht", sangen in den 80er Jahren "Palais Schaumburg". Mit der gesellschaftlich weit verbreiteten Destruktivität kommt man nicht weit.

Diese Destruktivität resultiert meist aus der allgemeinen Neigung, sich mit anderen zu vergleichen. Ein Beispiel: "Ich verdiene gerade mal 1.800 Euro netto und muss dafür hart arbeiten, aber der Podolskisch (Name frei erfunden und beispielhaft für einen Profifußballer) bekommt im Jahr 5 Millionen und weiß nicht, wo das Tor steht". Gegenbeispiel: "Ich habe 1.800 Euro im Monat zur freien Verfügung und lebe in einem Land, wo niemand an Hunger stirbt, mit der besten medizinischen Versorgung und wo es alles gibt, was man auf der Welt kaufen kann." So herum gedacht, entstehen positive Emotionen, die ein Glücksgefühl nach sich ziehen können.

Im "Desiderata" (Segenswünsche) hat der Autor die "Lebensregel von Baltimore" (Old St. Paul's Kirche, Baltimore/USA) in einem Gedicht zur "glücklichen Lebensführung" erläutert (siehe Blog-Eintrag vom 21. 7. 2010). Er ruft zur Gelassenheit auf, empfiehlt, Vergleiche mit anderen zu unterlassen, das Gute nicht aus den Augen zu verlieren, authentisch Selbst zu sein sowie im Frieden mit der eigenen Seele und mit Gott zu sein: "Sei frohgemut und strebe danach glücklich zu sein."

Mit erneut anderen Worten: Kontrolliere Deine Gedanken und lass nicht zu, dass Deine Gedanken Dich kontrollieren. Dann kommt auch keine schlechte Laune wegen unwichtigem Kleinkram auf. Miesepetrigkeit hat noch nie zu etwas Gutem geführt - oder? Das Leben ist zu kurz, um es sich selbst zu verderben bzw. es sich von äußeren Umständen verderben zu lassen. Immer positiv denken!

Aus gegebenem Anlass schenkte mir meine Tochter zu meinem letzten Geburtstag ein Tasse mit der Aufschrift:
„Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.”
Um ehrlich zu sein: Ich übe noch, würde es aber gerne in puncto Gelassenheit, Mut und Weisheit zur Perfektion bringen... Danke Lisa, ich hab Dich ganz besonders lieb!


Liebe ist auch ein passendes Stichwort auf der Suche nach Glück. Für einige liegt "das Glück dieser Erde auf dem Rücken der Pferde". Von dieser Sorte Glück und von Tierliebe ist aber hier nicht die Rede, sondern von emotionalen "zwischenmenschlichen Beziehungen und deren Strukturen" (s. o.). Vor rund 25 Jahren habe ich das Buch "Die Kunst des Liebens" gelesen, laut Wikipedia ein populäres gesellschaftskritisches Werk des Sozialpsychologen Erich Fromm, erstmals erschienen 1956. Wirklich beeindruckend, wenn auch komplex und nicht immer praxisnah! Der Markt ist voll von Büchern über die Liebe.

Aber auch die gute alte Bibel hat zu diesem Thema sehr viel zu sagen. Das kurze Kapitel in 1. Korinther 13,1-13 heißt "Das Größte ist die Liebe" und ist ein wirklich toller Lesestoff. Für alle, die keine Bibel zur Hand haben, empfehle ich die Website bibleserver.com in der Übersetzung "Neues Leben". Fazit: Die Liebe ist das Größte, was es für die Menschen gibt und ohne Liebe ist das Leben wertlos, nichtig.

Ergo: Wenn die Liebe das Größte ist, muss eine erfüllte Liebe auch das Größte menschliche Glück bedeuten. Allerdings ist im Korintherbrief nicht ausschließlich die romantische Liebe gemeint, wie z. B. die zwischen "Brangelina", sondern die Liebe zwischen den Menschen allgemein, d.h. auch und insbesondere die sogenannte "Nächstenliebe".

Als Jesus vor 2.000 Jahren auf der Erde wandelte, hat er uns genau erklärt, was "Nächstenliebe" bedeutet. Er hat uns zwei gleichwichtige "Gebote" (Anweisung zu einem aktiven Tun) gegeben (Markus 12, 29-31):
1. Du sollst den einzigen Gott, den himmlischen Vater, lieben.
2. Du sollst deinen Nächsten (Mitmenschen) lieben, wie dich selbst
(Goldene Regel: "Behandle die Menschen so, wie du von Ihnen behandelt werden möchtest" - Lukas 6,31).


Wie "Nächstenliebe" in der Praxis funktioniert, hat ganz einfach in Zusammenhang mit dem ersten Gebot erklärt: Was ihr am Geringsten unter Euch getan habt, habt ihr an mir getan (Matthäus 25,40). Und was ihr an euren Mitmenschen unterlassen habt, habt ihr an mir unterlassen (Matthäus 25,45). So einfach ist das!

Wie stark unser Glaubensleben in Jesus ist, zeigt sich an unserem tätigen Mitgefühl für Menschen in Not. Er sieht diese aktiven Taten - gemeint sind nicht Geldspenden! - genau so, als würden wir sie für Ihn tun bzw. nicht tun. "Nächstenliebe" ist also in erster Linie eine Sache zwischen mir und Gott, denn ich bin aufgefordert, andere so zu lieben, wie sie von Gott geliebt werden. Damit ist das ganze Leben eine Sache zwischen mir und Gott!

Vollkommenes Glück bedeutet also vor dem Hintergrund, dass die Liebe das Höchste ist:
1. sich geliebt zu fühlen und zu wissen
2. die Liebe zu anderen ausleben zu können.

zu 1.: Gott ist die Liebe in Person (1. Johannes 4,8 & 16), Er liebt alle Menschen bedingungslos und nimmt sie an, wie sie sind. Das gilt auch für Sie! Sie können sich allezeit vom Schöpfer des Universums geliebt fühlen. Sie sind sein Kind! Ihr Glück!!!

zu 2.: Wer kennt nicht das nachhaltig gute Gefühl, das man hat, wenn man einem anderen aktiv aus einer Notsituation geholfen hat? Ob Erste Hilfe oder Reifenpanne - es gibt viele Beispiele aus dem täglichen Leben. Eine gute Tag hat ewigen Wert! Diesen Wert können wir fühlen, ein Gefühl, das sich langsam ganz warm in uns ausbreitet und die Augen feucht werden lässt. Feucht vor Glück, mit dem wir in diesem Moment randvoll sind. Probieren Sie es aus!


Aber Vorsicht vor Missverständnissen: "Nächstenliebe" bedeutet nicht, dass man ab heute die ganze Welt in Liebe umarmen soll oder muss. Es geht um die Lebenseinstellung! Der "Nächste" ist immer derjenige, mit dem sie gerade zu tun haben, der ihren Weg kreuzt, der vor ihnen oder am Straßenrand steht, der ihre Hilfe benötigt - für den Sie ein Segen sein können. "In jedem Menschenleben, und sei es noch so bescheiden, kommt die Stunde, wo er einem anderen zum Licht werden kann" (Friedrich Rittelmeyer).

Der neue Bundespräsident Christian Wulff hat der deutschen Fußball-Nationalmannschaft zum 3. Platz bei der WM 2010 mit den Worten gratuliert: "Die zeigen, was man mit Teamwork erreichen kann" und zog damit eine Parallele zwischen Sport und Gesellschaft, denn das Team wurde oft auch als ein Beispiel für gelungene Integration dargestellt. Teamwork, Solidarität und Teamgeist werden nie unmodern, sondern sind die Erfolgsfaktoren einer gelingenden Gemeinschaft - überall auf der Welt. Das Füreinander-da-sein beginnt im Kleinen: "Einer trage des anderen Last", lautete schon vor zweitausend Jahren das ewige Gesetz Christi (Galater 6,2).

Albert Schweitzer: "Wahrhaft glücklich werden die sein, die den Weg zum Dienst am Menschen gesucht und gefunden haben". Werden Sie aktiv und seien Sie dabei "ihres Glückes Schmied". Als Belohnung für ihre "gute Tat" wartet nicht nur eine "positive Lebenserfahrung", sondern ein "göttliches Glücksgefühl" auf Sie - vorausgesetzt, Sie tun es aus Überzeugung und aus freiem Willen! Des Menschen Wille ist sein Himmelreich, so eine Redensart. Im Himmel ist das Glück vollkommen. Alle Glücksforscher dieser Welt werden das bestätigen - ohne je dagewesen zu sein.

Mittwoch, 21. Juli 2010

Desiderata

Die "Lebensregel von Baltimore" (Segenswünsche) als ein Gedicht zur glücklichen Lebensführung

Old St. Paul´s-Kirche, Baltimore/USA 1692 (Max Ehrmann, 1927)

Gehe gelassen inmitten von Lärm und Hast
und denke an den Frieden der Stille.
So weit als möglich, ohne dich aufzugeben,
sei auf gutem Fuß mit jedermann.
Sprich deine Wahrheit ruhig und klar aus,
und höre Andere an,
auch wenn sie langweilig und unwissend sind,
denn auch sie haben an ihrem Schicksal zu tragen.
Meide die Lauten und Streitsüchtigen.
Sie verwirren den Geist.

Vergleichst du dich mit anderen,
kannst du hochmütig oder verbittert werden,
denn immer wird es Menschen geben,
die bedeutender oder schwächer sind als du.
Erfreue dich am Erreichten und an deinen Plänen.
Bemühe dich um deinen eigenen Werdegang,
wie bescheiden er auch sein mag;
er ist ein fester Besitz im Wandel der Zeit.

Sei vorsichtig bei deinen Geschäften,
denn die Welt ist voller Betrügerei.
Aber lass deswegen das Gute nicht aus den Augen,
denn Tugend ist auch vorhanden:
Viele streben nach Idealen,
und Helden gibt es überall im Leben.

Sei du selbst.
Täusche vor allem keine falschen Gefühle vor.
Sei auch nicht zynisch, wenn es um Liebe geht,
denn trotz aller Öde und Enttäuschung verdorrt sie nicht,
sondern wächst weiter wie Gras.

Höre freundlich auf den Ratschlag des Alters,
und verzichte mit Anmut auf die Dinge der Jugend.
Stärke die Kräfte deines Geistes,
um dich bei plötzlichem Unglück dadurch zu schützen.
Quäle dich nicht mit Wahnbildern.
Viele Ängste kommen aus Erschöpfung und Einsamkeit.
Bei aller angemessenen Disziplin,
sei freundlich zu dir selbst.
Genau wie die Bäume und Sterne,
so bist auch du ein Kind des Universums.
Du hast ein Recht auf deine Existenz.

Und ob du es verstehst oder nicht,
entfaltet sich die Welt so wie sie soll.
Bleibe also in Frieden mit Gott,
was immer Er für dich bedeutet,
und was immer deine Sehnsüchte und Mühen
in der lärmenden Verworrenheit des Lebens seien –
bewahre den Frieden in deiner Seele.
Bei allen Täuschungen, Plackereien und zerronnenen Träumen
ist es dennoch eine schöne Welt.

Sei frohgemut.
Strebe danach, glücklich zu sein!


Old St. Paul´s Church,
Baltimore

Mittwoch, 14. Juli 2010

Was ist deine Grundsehnsucht im Leben?


Wenn du eine Antwort auf die Grundsehnsucht des Menschen
und damit auch auf deine gefunden hast,
erscheinen alle anderen Sehnsüchte in einem anderen Licht.

Viele, viele Jahre war ich auf der Suche nach meiner Grundsehnsucht,. dabei war sie immer direkt bei mir. Immer wieder habe ich andere Dinge ausprobiert, die sich aber letztendlich nie als nachhaltig erwiesen haben: Sportarten, Autos, Beruf, Motorräder, Jagen. Nichts von allem war jemals dauerhaft wirklich wichtig in meinem Leben. Kein Hobby, keine Leidenschaft war so stark, dass ich mein Leben darauf aufbauen wollte.

Ein kluger Mann baut sein Haus auf Fels, damit es nicht beim ersten Wind zusammenbricht. Ein Fundament aus Sand gibt dem (Lebens)Haus keine Stabilität. Das kleinste Unterwetter bringt es zum Einsturz - und Unwetter kommen bestimmt. Was ist der Fels, auf den man bauen kann und soll? Es ist der Stein der die ganze Welt füllte (Daniel 2,35), "der Fels aber war Christus" (1. Korinther 10,4): "Wer auf mich hört und danach handelt, ist klug und handelt wie ein Mann, der ein Haus auf massiven Fels baut" (Matthäus 7,24).

Ich bin in einer Familie aufgewachsen, in der mein Vater katholisch war und meine Mutter evangelisch ist. Der Glaube an Gott hat im Familienalltag keine große Rolle eingenommen. Als katholisch getauft, hätte ich die klassische Kirchen-Laufbahn genommen: Taufe, Kommunion, Beichte, Firmung. Den Beichtunterricht habe ich abgebrochen, zur Firmung kam es nicht mehr.

Mit meiner Mutter habe ich in meiner Kindheit ab und zu einen Gottesdienst besucht. In der 5. Klasse kam mein erster und einziger blauer Bríef von der Schule wegen einer 5 im kath. Religionsunterricht. Aus diesem Anlass wechselte ich in den ev. Religionsunterricht, um feststellen zu müssen, dass es auch nicht besser war. Von da an war mein Verhältnis zur Religion gestört und mit 25 Jahren bin ich zum Ensetzen meiner Eltern aus der Kirche ausgetreten. "Wer wird dich denn dann mal beerdigen?", lautete die dringendste Frage.

Als ich mein erstes Geld verdiente, wollte ich diesen ungeliebten Verein nicht auch noch finanziell mit 50 DM monatlich unterstützen. Mit dem "unfehlbaren" Papst und seinem Gefolge wollte ich nichts zu tun haben. Meinen Glauben an den "lieben Gott" habe ich jedoch damals nie verloren - auch wenn er einige Zeit pubertärbedingt auf Eis lag.

Diese Grundsehnsucht nach dem himmlischen Vater und seinen Verheißungen ist mir nie verloren gegangen - Gott sei Dank. Erst vor wenigen Jahren ist dieses "Verhältnis" zu Gott zu einer erwachsenen Reife gelangt. Jahrzehntelang habe ich eine Vater-Sohn-Beziehung geführt, die ähnlich der Beziehung zu meinem irdischen Vater war. Besonders geliebt wurde man, wenn man sich so verhalten hat, wie es von einem erwartet wurde. Die Gunst musste man sich verdienen - durch Schulnoten, Studienabschlüsse, Berufswahl, Arbeit etc. Auf der einen Seite einfach, aber sehr entwicklungshemmend, da man sich nicht an eigenen Bedürnissen, Wünschen und Gaben orientierte, sondern nur gehorsam funktionierte.

Vor wenigen Jahren durfte ich in einem freichristlichen "Encounter"-Seminar ganz neue Erfahrungen mit Gott machen. Ich lernte Ihn an einem intensiven Wochenende als liebenden Vater kennen, der mich bedingungslos und grenzenlos liebt - unabhängig von meinen guten oder weniger guten Entscheidungen und Taten. Er liebt mich so, wie ich bin und nimmt mich nicht aufgrund meiner Werke an, sondern weil Er mein Vater ist und ich dies anerkenne. Den liebenenden himmlischen Vater kennenzulernen war ein echter Durchbruch, der mein Leben von Grund auf verändert hat. Seitdem "brennt" mein Herz auf eine sehr ungewöhnliche Weise.

Nach seiner Auferstehung begegnete Jesus zwei Jüngern bei Emmaus und gab sich ihnen nicht gleich zu erkennen (Lukas 24). Das Herz der beiden Emmausjünger begann zu brennen, als er mit ihnen sprach. Gott weckte in ihnen die Sehnsucht nach Jesus. Es war wie Heimweh, wie das Gefühl nach Hause zu kommen und endlich dort zu sein, wo man hin gehört - für immer. Dieses Heimweh nach Hause bzw. die Grundsehnsucht nach dem Schöpfer hat Gott uns in die Wiege gelegt. Diese Sehnsucht wird erst gestillt, wenn wir Jesus kennenlernen und das Wort Gottes in der Bibel verstehen lernen.

Alle anderen Sehnsüchte haben die Eigenschaft, dass sie - kaum gestillt - immer wieder von neuem aufbrechen, uns weiter treiben und nie wirklich zur Ruhe kommen lassen. Die verlockende Werbung und ausgeklügelte Marketingstrategien zielen darauf ab, bei den Menschen Bedarf zu mehren und immer neue Bedürfnisse zu wecken. Das Neueste ist der größte Feind des Neuen! Deshalb soll man es kaufen und konsumieren und dann nochmal usw.

Als Konsument wird man mit Werbe-Infos tagtäglich "zugemüllt" und am Ende ist die Verwirrung und die Ablenkung vom Wesentlichen groß. Dazu fällt mir spontan das Bild von der breiten Straße und der engen Pforte aus Matthäus 7,13-14 ein: ...das Tor zum Verderben ist breit und ebenso die Straße, die dorthin führt. Viele sind auf ihr unterwegs. Aber das Tor, das zum Leben führt ist eng und der Weg dorthin schmal. Nur wenige finden ihn". Gott stellt uns Orientierunsschilder auf, die wir befolgen können oder nicht. Wir haben jeden Tag neu die Wahl zwischen dem breiten und dem schmalen Weg - bei jeder Entscheidung, die wir treffen.

Die Sehnsucht hingegen, die Jesus in uns wirkt, ist eine ewige, die uns Frieden schenkt. Dieser Frieden geht weit über den menschlichen Verstand hinaus: "Ihr werdet Gottes Frieden erfahren, der größer ist, als es unser menschlicher Verstand je begreifen kann. Sein Friede wird Eure Herzen und Gedanken im Glauben an Jesus Christus bewahren" (Philipper 4,7). Gottes Friede ist übermenschlich, und so fühlt er sich an: unbeschreiblich!

Diese Erfahrung des "Frieden Gottes" wünsche ich jedem Menschen. Wer ihn "erlebt" hat, hat den besten Gottesbeweis gefunden. Das gilt insbesondere für alle Zweifler, Suchenden und Wankelmütigen. Die Prioritäten im Leben werden neu geordnet und viele Dinge, die vorher wichtig waren, werden nichtig. Dadurch wird man selbst viel gelassener und kann aus einer völlig neuen Perspektive Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden.

Möchtest Due Dein Leben auf Fels bauen? Hast Du Sehnsucht nach dem Frieden Gottes in Deinem Leben? Vertraue Dich dem himmlischen Vater an - Er wartet auf Dich!

Gott ist nur ein Gebet weit entfernt!