Die Gewalt gegen Christen in Nigeria eskaliert: Gestern ist eine weitere Kirche Im Nordosten des Landes angegriffen worden. Während eines Gottesdienstes wurden sechs Menschen von bewaffneten Islamisten erschossen und zehn weitere verletzt.
Die Welle des Mordens in Nigeria reisst nicht ab. Erst an Heilig Abend 2011 hatte die islamistische Terror-Organisation Boko Haram (übersetzt: "Westliche Bildung ist Sünde") bei mehreren Anschlägen auf Kirchen rund 50 Christen grundlos getötet. In Nigeria sollen zwischen November 2010 und Oktober 2011 mindestens 300 Menschen wegen ihres christlichen Glaubens massakriert worden sein.
Diese Massenmorde werden von der Weltöffentlichkeit aber nur registriert, wenn sie ein so verheerendes Ausmaß erreichen wie die Anschläge am Christtag. Jetzt haben einige Politiker auf diese grausamen Vorfälle reagiert: Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton bekundete ihr Entsetzten. US-Präsident Barack Obama und der UN-Generalsekretär Ban Ki-moon protestieren. Auch in Deutschland zeigten sich Politiker verschiedener Fraktionen erschüttert über das Ausmaß der Christenverfolgung. Unionsfraktionschef Volker Kauder forderte die UN auf, sich dem Thema konsequenter zu widmen und gegen Staaten vorzugehen, die die Menschenrechte nicht achteten.
Das Menschenrecht der Religionsfreiheit sei ein unabdingbarer Bestand eines friedlichen, demokratischen Gemeinwesens, so Maria Flachsbarth, religionspolitische Sprecherin der CDU. Insgesamt gesehen, kommt das Echo aus der Politik wie eine eigentümliche Zurückhaltung daher, die mehr aktionistische Lippenbekenntnisse sind als glaubwürdige Unterstützung der Opfer, die sich in manchen Ländern wie "Schlachtvieh" vorkommen, denn sie wollen sich nach biblischem Vorbild nicht mit Waffen zur Wehr setzen.
In der westlichen Öffentlichkeit ist das Schicksal der verfolgten Christen rund um den Erdball ein verdrängtes Thema. Etwa 100 Millionen Christen werden nach Schätzungen des Hilfswerks "Open Doors" weltweit wegen ihres Glaubens verfolgt. Nordkorea, Afghanistan und Saudi-Arabien belegen dabei im heute veröffentlichten "Weltverfolgungsindex 2012" die vordersten Plätze". Für den Weltverfolgungsindex führt Open Doors Befragungen vor Ort durch, wertet Experteneinschätzungen und Berichte zu Übergriffen aus. Der Zeitraum für den aktuellen Index reichte vom 1. November 2010 bis 31. Oktober 2011: www.opendoors-de.org
Die Lage der Christen habe sich weltweit insbesondere dort verschlechtert, wo der islamische Extremismus zugenommen hat, so Open Doors. Die Christenverfolgung im Namen des Islams wird dadurch untermauert, dass sich unter den 50 größten Verfolgerstaaten der Open-Doors-Liste allein 35 islamische Nationen befinden. Darunter Saudi Arabien (Platz 3), das in der westlichen Welt als Bündnis- und Wirtschaftspartner hohes Ansehen genießt. Im Königreich stehe auf den Abfall vom Islam die Todesstrafe, jede öffentliche nicht-muslimische Anbetung sei strikt verboten, berichtet Open Doors. Laut einem Bericht der Wiener Zeitung "Die Presse" vom 1. 1. 2012 "Ein europäisches Tabu: Die weltweite Christenverfolgung" darf in Saudi Arabien das Christentum nicht einmal privat praktiziert werden. Auch im beliebten Urlaubs- und Taucherparadies Malediven (Platz 6) wird Religionsfreiheit ganz klein geschrieben: Christen dürfen sich öffentlich nicht versammeln oder gar Gottesdienst feiern.
In rund 60 Staaten werden laut "Die Presse" heute etwa 250 Millionen Christen wegen ihrer Religion verfolgt oder diskriminiert. Die Verfolger seien nicht immer die Staaten unmittelbar, sondern oft religiöse Warlords und fanatische Gruppen wie in Nigeria oder im indischen Bundesstaat Orissa, wo es 2007 und 2008 zu großen Pogromen gegen Christen durch radikale Hindu-Fundamentalisten gekommen war. Die Täter bzw. Mörder genießen oft die Unterstützung des Staates einfach dadurch, dass er die Täter gewähren lässt. In Pakistan, Saudi-Arabien oder Algerien finde die Verfolgung durch den Staat im Namen des Islam statt, so "Die Presse".
Das Blut der Märtyrer wird bereits in der Bibel vergossen, bei den direkten Nachfolgern von Jesus Christus. Stephanus war der erste Märtyrer: "ein Mann, bei dem die Gnade und Kraft Gottes in ganz besonderer Weise spürbar war, wirkte erstaunliche Wunder und Zeichen unter den Menschen" (Apostelgeschichte 6,8). Er wurde in Jerusalem verhaftet, verurteilt und zu Tode gesteinigt. Nach dieser Hinrichtung setzte eine große Welle der Verfolgung ein. Die religiösen Führer der Juden versuchten "mit allen Mitteln", die Christengemeinde in Jerusalem zu vernichten (Apostelgeschichte 8,1-2).
Seitdem kann es als ein Paradoxum der Geschichte angesehen werden, dass der Zulauf zu christlichen Gemeinden auch in Verfolgerstaaten ungebrochen ist. Anscheinend wird dadurch die antike These bestätigt: „sanguis martyrum est semen christianorum“ (Tertullian, Apologeticum 50,14 - ca. 200 n. Chr.) – das von Märtyrern vergossene Blut ist der Same, aus dem neue Christen hervorgehen...
Der Ehrenname "Märtyrer" (griechisch: der Zeuge) steht auch heute noch den Christen zu, die in Verwirklichung des mit ihrem Christsein verbundenen Zeugnisauftrages (Matthäus 10,32; Lukas 12,8) den Tod erleiden, d. h. aufgrund des Glaubens ermordet werden. Alle Menschen auf dieser Welt, die geleitet von der bewussten Nachfolge Jesu Christi bereit sind, unter Verfolgung als Beweismittel der Wahrheit Blut und Leben einzusetzen, bedürfen der Unterstützung ihrer Glaubensgeschwister in der "freien Welt". In Wort und Tat!
Deshalb rufe ich dazu auf, Organisationen wie Open Doors (www.opendoors-de.org) oder HMK (www.verfolgte-christen.org), die verfolgten Christen weltweit helfen, zu unterstützen (siehe Blog-Eintrag vom 28. 12. 2011). Jede Spende ist willkommen!
Wer Licht bringt, bringt Freude.
Wer Freude kündet, kündet Hoffnung.
Wer Hoffnung schenkt, schenkt Liebe.
Adalbert Ludwig Balling
Wer Licht bringt, bringt Freude.
Wer Freude kündet, kündet Hoffnung.
Wer Hoffnung schenkt, schenkt Liebe.
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