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Zwei Jahre ist es nun schon her: Am 12. Januar 2010 zerstörte ein starkes Erdbeben große Teile Haitis. Rund 200.000 Menschen starben; über zwei Mio. wurden obdachlos. Derzeit leben immer noch mehr als 500.000 Menschen in Zelten, umringt von Trümmern. Die Cholera- Epidemie ist auch noch nicht im Griff. Nach Einschätzung von Hilfsorganisationen wird Haiti noch lange auf Unterstützung aus dem Ausland angewiesen sein.
Kurz nach der Naturkatastrophe setzte hierzulande eine große Welle der Hilfs- und Spendenbereitschaft ein. 3,2 Milliarden Euro wurden bei weltweiten Geber-Konferenzen bereitgestellt. Mittlerweile denkt kaum noch jemand an das Leid in dem Karibikstaat. Die Medien verfolgen die Angelegenheit nicht weiter - aus den Augen, aus dem Sinn. Auf Haiti geht das Geld zu Ende und die Hilfsorganisationen ziehen wieder ab. Zurück bleibt ein Trümmerfeld auf dem Not und Elend weiter zu nehmen. Die Versorgung mit sauberem Trinkwasser, Lebensmitteln, Medikamenten, Bekleidung, Baumaterial zum Wiederaufbau und die medizinische Unterstützung werden ohne die Hilfswerke vor Ort und deren Infrastruktur austrocknen. Morituri te salutant!
Das gleiche Prinzip von anfangs hohem Interesse und schnell nachlassender Aufmerksamkeit betrifft die Dürre- und Hungerkatastrophe in Ostafrika. Der Osten Afrikas war im vergangenen Jahr von der schlimmsten Dürrekatastrophe seit Jahrzehnten betroffen. Über 12 Millionen Menschen litten und leiden dort noch immer unter akutem Nahrungsmangel oder sind vom Hungertod bedroht.
Anstatt aus unserem mangelfreien Wohlstand dorthin zu blicken, wo es gilt, die Not schnell und unkompliziert zu lindern, beschäftigen wir uns derzeit sehr stark mit uns selbst. Mit der vermeintlich drohenden Krise. Das Zauberwort in diesen unruhigen Zeiten der ersten Welt heißt: Krisenvorsorge!
Vor wenigen Tagen sah ich eine Fernsehsendung die sich intensiv mit dem Thema beschäftigte. Zu Wort kamen zahlreiche "Krisenschürer", Panikmacher, System- und Währungsuntergangs-Propheten, die gutgläubige Menschen in Angst und Schrecken versetzten, um selbst daraus ihren Profit zu ziehen. Sie verkaufen dem ins Bockshorn gejagten wahlweise Gold in 1-Gramm-Stückelungen, Bücher zum Thema Selbstversorgung, langzeitverschweisste Nahrungsmittel, Pfefferspray zum Selbstschutz und Getreidemühlen für das selbstgebackene Brot.
Auf der in der TV-Sendung publik gemachten Homepage krisenvorsorge.com heißt es auf der Startseite wörtlich:
"Noch immer werden das Ausmaß und die Gefahren der Finanzkrise beschönigt – lesen Sie hier, wie ernst es wirklich ist und welche Maßnahmen Sie unverzüglich durchführen müssen, wenn Sie nicht zu den Krisenverlierern gehören möchten.
Kaum jemand sagt Ihnen die Wahrheit und klärt Sie auf. Das heutige Geldsystem - die Grundlage unseres Lebens - ist durch strukturelle Fehler und die uferlose Verschuldung unrettbar zerstört und daher stehen wir vor einem beispiellosen Absturz.
Das traut sich nur keiner zu sagen und so wird das System mit verschiedenen, immer teureren Rettungsmaßnahmen bis zum Tag X aufrechterhalten. Wann der Tag kommt und welche Folgen er haben wird, kann keiner verlässlich vorhersagen.
Zwei Fakten sind allerdings klar: Es wird nicht mehr sehr lange dauern und der Kollaps des heutigen Systems wird fürchterlich werden, weil er die meisten völlig unvorbereitet trifft.
Daher appelliere ich an Sie: Treffen Sie konkrete Vorsorgemaßnahmen, solange noch Zeit bleibt".
Bei Facebook gefällt diese Website bereits 1.722 Personen, der ungeeichte Besucherzähler der Homepage zeigt aktuell 4.121.827 an. Über 4 Millionen Menschen, die Angst vor einer Krise haben? Diese existentiellen Ängste sind so alt, wie die Menschheit selbst, die schon immer nach Sicherheit und Kontrolle strebte. Das kann man verstehen, wenn der Mensch nur an sich selbst glaubt.
Apropos Verstehen: "Würden die Menschen das Geldsystem verstehen, hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh", so Henry Ford (* 30. Juli 1863 - † 7. April 1947), der in den USA den Automobilhersteller Ford Motor Company gründete. Dabei ist es doch ganz einfach, das Geld und sein System zu verstehen:
- Wer keins hat, will es haben.
- Wer welches hat, will es nicht hergeben.
- Wer viel hat, will noch mehr...
Das Geld sitzt in vermeintlichen Krisenzeiten nicht mehr so locker: Die Spendenfreude der Deutschen hat im Jahr 2011 nach Angaben des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) in Berlin nachgelassen, berichtet die evangelische Nachrichtenagentur idea. Die 30 größten Organisationen hätten im ersten Halbjahr 2010 rund 1,3 Prozent weniger Spenden erhalten als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres.
Lassen Sie sich vom Mainstream nicht beeinflussen, sondern erfahren Sie aus der Bibel, wie Jesus über Spenden für Notleidende denkt (Matthäus 12,41-44): Jesus setzte sich in die Nähe des Opferkastens im Tempel und beobachtete, wie die Menschen Geld hineinwarfen. Viele reiche Leute legten große Beträge hinein. Dann kam eine arme Witwe und warf zwei kleine Münzen hinein. Da rief Jesus seine Jünger zu sich und sagte: »Ich versichere euch: Diese arme Witwe hat mehr gegeben als alle anderen. Denn sie alle haben nur einen winzigen Bruchteil von ihrem Überfluss abgegeben, während diese Frau, so arm sie ist, alles gegeben hat, was sie besaß.«
Jeder Euro aus unserem Überfluss hilft, Menschenleben zu retten, wenn die bespendete Hilfsorganisation sorgfältig auswählt wird. Dazu schaut man am besten, welche Hilfswerke in den echten Krisenregionen vor Ort aktiv sind.
Sammelt Eure "Schätze" nicht auf der Erde, wo Motten und Rost sie zerfressen (Matthäus 6,9), sondern sammelt Eure Reichtümer im Himmel, wo sie unvergänglich und "vor Dieben sicher sind" (Matthäus 6,20).
Gott vergelt´s!
Freitag, 13. Januar 2012
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