Freitag, 18. Mai 2012

"Glücklich sind...": Woher Zufriedenheit, Wohlbefinden und Lebenssinn

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Aber was ist es denn nun, das Glück? Jeder will es haben, kaum einer kann es beschreiben, doch vielleicht ist das schon ein wichtiger Teil seines Wesens, diese Unbeschreiblichkeit.
Aus dem Editorial Sommer 2012 des christlichen Ratgebermagazins "Neues Leben", das sich mit dem Thema Glück beschäftigt, geschrieben vom Chefredakteur Rainer Schacke:


Die Menschen wollen mehr, als nur ihre Schwächen korrigieren“, schreibt der Glücksforscher Martin Seligman. „Sie wünschen sich ein Leben, das mit Sinn erfüllt ist, und wollen sich nicht bloß abstrampeln, bis sie tot umfallen.“ – Richtig, würde Jesus sagen, und Er weiß, wovon Er spricht: Glückseligkeit war Sein Lebensthema. Und obwohl Er viel erleiden musste, war Sein Leben voller Sinn.
Das Thema Sinn und Seligkeit ist der Herzschlag der Bibel: Jesus sprach darüber gleich in seiner ersten großen öffentlichen Rede – der Bergpredigt. „Glücklich sind …“, steht da in neueren Übersetzungen, und gleich darauf kommt’s dicke: nicht die Raffgierigen und Überflieger, nicht die, die alles haben, sondern die, die mit leeren Händen vor Gott dastehen, die nach Gerechtigkeit hungern und lieber Leid aushalten, als moralisch zu korrumpieren, werden selig genannt...."

Jeder Mensch strebt nach dem Glück, möchte gerne glücklich zu sein. WAS macht den Menschen glücklich? Gibt es einen gemeinsamen größten Nenner oder muss jeder selbst sein individuelles Glück finden, für sich selbst entdecken, was ihn glücklich macht? Die zeitgenössische Glücksforschung befasst sich intensiv mit diesem Thema.

Wer den Selbsttest machen möchte, dem sei das Reiss-Profil empfohlen, das mit Hilfe von ca. 130 Fragen erstellt wird, die auf die Lebensmotive abzielen. Das Reiss-Profil definiert die 16 Motive, mit denen man nach Aussage des US-Verhaltensforschers Steven Reiss das Verhalten von Menschen erklären und voraussagen kann. Jedes dieser Motive kann entweder neutral, stärker oder schwächer ausgeprägt sein. Dadurch ergibt sich ein individuelles Motivprofil fürs Leben. Die einzelnen Motive hat Reiss wie folgt definiert:
  • Anerkennung: Bedürfnis danach, Kritik und Ablehnung zu vermeiden
  • Beziehungen: Bedürfnis nach Freundschaft
  • Ehre: Bedürfnis danach, sich moralisch integer zu verhalten
  • Eros: Bedürfnis nach Sexualität
  • Essen: Bedürfnis nach Nahrung
  • Familie: Bedürfnis danach, seine eigenen Kinder großzuziehen
  • Idealismus: Bedürfnis nach sozialer Gerechtigkeit
  • Körperliche Aktivität: Bedürfnis danach, seine eigenen Muskeln zu bewegen
  • Macht: Bedürfnis danach, andere dem eigenen Willen zu unterwerfen
  • Neugier: Bedürfnis nach Kognition
  • Ordnung: Bedürfnis nach Struktur
  • Rache: Bedürfnis danach, mit jemandem abzurechnen
  • Ruhe: Bedürfnis nach innerem Frieden
  • Sparen: Bedürfnis danach, materielle Güter zu sammeln und anzuhäufen
  • Status: Bedürfnis nach Prestige
  • Unabhängigkeit: Bedürfnis nach Autarkie

Tatsache ist, dass selbst wenn alle Lebensmotive erfüllt sind, man reich, gesund und berühmt ist, im Leben eine gewisse Leere zurückbleibt. Das hat auch König Salomo in der Bibel so erfahren. Salomo lebte in Frieden, großem Wohlstand, hatte ein hohes Ansehen und besaß viel Weisheit, die ihm Gott auf eigenen Wunsch geschenkt hatte. Im von ihm verfassten Buch Kohelet/Sprüche/Sprichwörter eine findet man eine Sammlung von Weisheitssprüchen, praktischen Lebensratschlägen und Warnungen vor falscher Lebensweise.

Im Zentrum steht die Frage nach dem menschlichen Glück. Fazit: Alle irdischen Genüsse führen letztlich nur zur Leere, nicht zu einem nachhaltigen Glück. Ziel ist, eine sinnvolle Lebensführung zu finden. Das Buch Kohelet kommt zu der Erkenntnis, dass der Tod letztendlich jede Errungenschaft des Lebens auslösche. Daher empfiehlt Salomo, das Leben zu nutzen, und jeden Tag als einzigartig zu genießen, da die Zukunft ungewiss sei. Anders ausgedrückt: Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain).

Jesus sagt in Johannes 4,14: "Wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten." Nur Gott kann nachhaltige Freude, Zufriedenheit und Liebe im Leben schenken und damit die Leere füllen, die der Mensch aus eigener Kraft erfolglos zu füllen sucht. Weder der nächste Adrenalin-Kick noch das neue Haus/Auto/Boot/Motorrad/Schmuck/Klamotten können das tun.

Kennst Du das Gefühl, dass einem irgendwas fehlt und man weiß nicht, was es ist? Eigentlich ist alles gut: Gesundheit, Arbeit, Freunde, aber so richtig glücklich ist man nicht. Man fühlt so eine Leere in tief in einem drin, wo eigentlich keine sein dürfte?
Salomo beschreibt das so: “O Eitelkeit der Eitelkeiten... o Eitelkeit der Eitelkeiten, alles ist Eitelkeit” (Prediger 1,2). Obwohl er alles im Überfluss besaß und allem nachging, was ihm gelüstete, bezeichnete er “das Leben unter der Sonne” als völlig eitel.

Warum gibt es diese Leere? Weil Gott uns für etwas geschaffen hat, das über das Irdische hinausgeht, das wir im Hier und Jetzt erfahren können. Salomo sagt von Gott: ”Er hat die Ewigkeit in das Herz der Menschen gelegt...” In unserem Herzen wissen wir, dass das irdische Leben nicht alles ist.

In der Offenbarung des Johannes offenbart Gott, dass Er in einer neuen Welt wieder die volle Gemeinschaft mit der erlösten Menschheit herstellen will. Gott wird unter den Menschen wohnen und sie werden seine Söhne und Töchter sein (Offenbarung 21,7). So schliesst sich der Kreis vom Garten Eden, dass Gott uns zur Gemeinschaft mit Ihm erschaffen hat. Der Mensch sündigte im Paradies und brach diese Gemeinschaft, aber Gott wird diese Gemeinschaft in der Ewigkeit wieder völlig mit denen herstellen, die Er für würdig erachtet. Jetzt durchs Leben zu gehen und etwas oder alles zu erreichen, um dann auf ewig von Gott getrennt zu sein, ist schlimmer als umsonst:
Jesus: "Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber seine Seele verliert?" (Markus 8,36)

Gott hat einen Weg geschaffen, nicht nur ewige Glückseligkeit zu ermöglichen, sondern auch dieses Leben auf der Erde zufrieden und sinnvoll zu gestalten. Aber wie erlangt man diese ewige Seligkeit und “den Himmel auf Erden”?
Den wahren Sinn des Lebnes - sowohl jetzt als für die Ewigkeit -  findet man nur in der Wiederherstellung der Beziehung zu Gott, die beim Sündenfall verloren ging. Heute ist diese Beziehung zu Gott nur möglich durch seinen Sohn Jesus Christus (Apostelgeschichte 4,12; Johannes 14,6; 1,12). Ewiges Leben erlangt man, wenn jemand seine Sünde bereut (nicht länger in ihr zu beharren, sondern möchte, dass Christus dich verändert und zu einer neuen Person umgestaltet) und anfängt, sich auf Jesus Christus als Heiland zu verlassen.


Wahrer Lebenssinn besteht nicht nur darin, dass man Jesus als Erretter findet, so wunderbar das ist. Wahren Sinn des Lebens findet man, indem man anfängt, dem Beispiel von Christus zu folgen und von Ihm zu lernen, sich mit Ihm im Gebet auszutauschen, Zeit mit Ihm in seinem Wort (Bibel) zu verbringen und im Rahmen Seinen Gebote mit ihm durchs Leben zu gehen.

Jesus: “Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht” (Matthäus 11,28-30).
Ich aber bin gekommen, um ihnen das Leben in ganzer Fülle zu schenken.” (Johannes 10,10).
Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir. Denn wer sein Leben erhalten will, der wird’s verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird’s finden” (Matthäus 16,24-25).
Habe deine Lust am Herrn; der wird dir geben, was dein Herz wünscht” (Psalm 37,4).


Diese ausgewählten Bibelverse verdeutlichen, dass wir eine Wahl im Leben haben. Wir können entweder weiterhin unser Leben selbst bestimmen - mit dem Ergebnis eines unerfüllten Lebens - oder wir können Gott und seinen Willen für unser Leben von ganzem Herzen zu folgen (mit dem Ergebnis eines sinnerfüllten Lebens in nachhaltiger Zufriedenheit). Dies ist so, weil unser Schöpfer uns liebt und uns das Beste wünscht - nicht unbedingt das bequemste, aber das am meisten erfüllte Leben.


Es geht um Hingabe:
"Wenn ihr für ihn lebt und das Reich Gottes zu eurem wichtigsten Anliegen macht, wird er euch jeden Tag geben, was ihr braucht."
(Matthäus 6,33)


P. S.: All jenen Lesern, denen das Geschriebene inhaltlich zu eindimensional, religiös oder gar fundamentalistisch klingt, sei gesagt, dass beim gestrigen Start des "Katholikentags" in Mannheim der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, die 17.000 Besucher in seiner Predigt ermutigte, neu aufzubrechen zu einem Leben mit Gott: "Wir spüren, unser Lebensstil ist nicht zukunftsfähig. So kann es nicht weitergehen."

Meine Rede, obwohl ich als Ex-Katholik (seit 25 Jahren "ausgetreten") der katholischen Kirche sehr kritisch gegenüberstehe. Die "Laien" - berichtet die Presse heute - sind auf dem Kirchentag besorgt, dass die Kirche nicht mehr den Weg zu den Menschen findet, dabei geht es doch im sog. Christentum um "Kirche sein" und weniger um "Kirche gehen"... 
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