Montag, 4. März 2013

Radio BOB: himmlisches Vergnügen oder apokalyptischer Höllenritt

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"Radio BOB" ist ein Radio-Musiksender aus Kassel, der es sich nach eigenen Angaben zur Aufgabe gemacht hat: "Ehrliche und handgemachte Rockmusik in die Welt tragen..." .
In meinem Autoradio ist der Sender unter der Stationstaste 3 abgespeichert und hin und wieder höre ich mal rein, weil ich "ehrliche und handgemachte Rockmusik" seit Jugendtagen gut finde.

Je öfter man reinzappt, desto mehr kommt man zum subjektiven Eindruck, dass dort zu 80% AC/DC gespielt wird. Früher bin ich drauf abgefahren, heute habe ich ein geistliches Problem, singt doch beim Hit der australischen Rockband "Hells Bells" der Teufel persönlich zum geneigten Publikum (siehe Liedtext im Blogpost "Hell's Bells: CDU-Guttenberg läutet dem Teufel die Höllen-Glocken" vom 28. 2. 2011).

Neulich habe ich ausgeschaltet, als der Moderator ein dem "Vaterunser" nachempfundenes Gebet zum "Gott des Rock" gesprochen hat. Empfand ich eher als eineVerunglimpung. Der Eindruck verhärtete sich, dass religiöse Dinge gerne zu Werbezwecken herangezogen und uminterpretiert werden.
Heute morgen auf der Fahrt zur Arbeit hörte ich ein Gewinnspiel, bei dem der Hörer zwischen Himmel und Hölle entscheiden kann. Worum es geht, steht plakativ u. a. auf der Facebook-Seite des Senders:

"Nichts mit Vorbestimmung – jetzt könnt Ihr Euer Schicksal selbst in die Hand nehmen:
bei Himmel oder Hölle.

Ob Ihr den Rockhimmel auf Erden erlebt oder auf direktem Weg in die musikalische Hölle fahrt, liegt ganz bei Euch.
Wählt aus zwei Umschlägen einen aus und schaut Eurer Entscheidung tapfer ins Gesicht.

Der Himmel hängt voller E-Gitarren und in der Hölle läuft Blasmusik
Habt Ihr das Glück auf Eurer Seite, dann geht´s für Euch zum Hurricane, zum Open Flair, zum Hi-Rock oder in´s Warsteiner Village bei Rock am Ring mit eigenem Schlafcontainer, Freibier und persönlichem Duschwagen.
Seht die ganz Großen bei den Highlight-Festivals 2013: z.B. Rammstein, Billy Talent, The Gaslight Anthem, Bad Religion, Whitesnake und Toto.
Klebt Euch aber Pech an der Pfote und Ihr zieht den falschen Umschlag, dann landet Ihr im "Musikanten-Stadl", bei den "Frühlingsmelodien mit Hansi Hinterseer", bei "Willkommen bei Carmen Nebel" oder beim "Frühlingsfest der Blasmusik".
Schunkelmucke, Blaskapellen und triefender Schmalz – Ihr braucht extra starke Nerven um dieses Desaster heil zu überstehen."

In einem Punkt stimme ich "Radio BOB" vollkommen zu: Es gibt keine Vorbestimmung - jeder kann sich entscheiden, ob er im Himmel oder in der Hölle landen will, nachdem der letzte Atemzug getan ist. Das ist eine Entscheidung mit großer, ja ewiger Tragweite, da sie nicht revidierbar ist. Dabei geht es um unendlich viel mehr als Glück oder Pech - "Musikanten-Stadl" oder "Rock-Village".

Unser unfassbares "Glück" ist, dass wir einen lieben Gott haben, der alles dafür getan hat, damit wir die richtige Entscheidung treffen:
Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat.
Gott sandte seinen Sohn nicht in die Welt, um sie zu verurteilen, sondern um sie durch seinen Sohn zu retten.
Johannes 3,16-17


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