Ich konnte es nicht lassen! Geplant war es nicht, aber die Situation ließ es nicht anders zu. Den ganzen Freitag hörte ich an meinem Arbeitsplatz die laute Musik, die undeutlichen Ansprachen und die leisen Gesänge aus dem gegenüberliegenden Frankfurter Waldstadion. Schon bei der Anfahrt sah ich die vielen Menschen, die den Waldparkplatz an der Commerzbank-Arena mit Autos und Bussen füllten. Alle schick gekleidet, die Herren im Anzug mit Schlips, die Damen mit unmodisch-klassischen Kostümen. Sie pilgerten über eine Brücke Richtung Stadion und es wurde mir klar. Heute bzw. an diesem Wochenende laufen die Zeugen Jehovas zu ihrem Jahrestreffen, "Bezirkskongress" genannt, in der Arena ein.
Laut Stadionbetreiber wurden 25.000 angemeldete Personen erwartet ("Gäste willkommen"), die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAS) berichtete am 14. Juli 2012 von 16.000 Teilnehmern. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo in der Mitte. Das Motto der dreitägigen Versammlung: "Behüte Dein Herz!". Viele unterschiedliche Vorträge standen auf dem Programm, nach denen immer kräftig applaudiert wurde.
Nach Arbeitsende bin ich auf einen Sprung in die Höhle der Jehovas. Einfach aus getriebener Neugierde, um zu sehen, was dort los ist. Wo sonst Edel-Fans auf Business-Seats sitzen, saßen Menschen der "Religionsgemeinschaft" - statt mit Bierbecher in der Hand mit Bibel und Schreibblock auf dem Schoß.
Die 160.000 Mitglieder zählende Zeugen-Gemeinschaft wird nach diesem Wochenende wohl um 80 neue Mitglieder größer sein. Die haben sich dort in einem extra aufgestellten Taufbecken Ganzkörpertaufen lassen. Spontantaufen wurden hingegen ausgeschlossen, man müsse sich schon länger mit dem Glauben auseinandersetzen, berichtet die FAS.
Gefüllte Ränge: Blick in die Runde der Commerzbank-Arena beim .Bezirkskongress der Zeugen Jehovas 2012. |
Was mich am meisten faszinierte, war dass so viele Menschen zusammenkommen, um Gott - in diesem Fall nicht den dreifaltigen Gott der Christenheit, sondern Vatergott - anzubeten, ihn zu loben und zu preisen und zu seiner Ehre zu singen. Eine tolle Atmosphäre in einer ungewöhnlichen Umgebung, die auch Gänsehaut hervorrufen konnte. Umso bedauerlicher empfand ich es, dass diese Jehova-gläubigen Menschen Jesus als Gott ablehnen und in ihm nur ein untergeordnetes menschliches Geschöpf sehen. Dabei sagt doch die Bibel deutlich, dass Jesus aus dem Himmel auf die Erde kam und dorthin auch wieder zurückging. Dass Jesus und der Vater eins sind. Dass wer Jesus sieht, den Vater sieht. Dass Gott in Jesus Mensch wurde, um sich der Menschheit zu offenbaren.
Bei diesen unüberbrückbaren Differenzen zum allgemeinen christlichen Glauben blieb mir am Ende nichts anderes übrig, als für diese Menschen still zu beten, damit sich der dreifaltige Gott ihnen offenbart, damit sie Jesus als Mensch, Gottes Sohn und Gott erkennen und lieben lernen. Denn ewiges Leben ist, Gott und den, den er gesandt hat - Jesus -, zu erkennen (Johannes 17,3). Wer den Sohn hat, hat das Leben, und wer den Sohn nicht hat, hat das Leben nicht (Johannes 3,36 - 1. Johannes 5,12).
Und dies hat Gott versichert: Er hat uns das ewige Leben geschenkt, und dieses Leben ist in seinem Sohn.
1. Johannes 5,11
Und wir wissen, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns den einzig wahren Gott erkennen lässt. Und nun haben wir Gemeinschaft mit dem wahren Gott durch seinen Sohn Jesus Christus. Er ist der wahre Gott und das ewige Leben.
1. Johannes 5,20
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