Dienstag, 21. August 2012

Jesus-Karikatur: Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein

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Eine sogenannte "Jesus-Karikatur" auf der Kasseler "caricatura" sorgt seit ein paar Tagen für Zoff in der Öffentlichkeit und besonders in der christlichen Szene. Der Vorwurf lautet Blasphemie, d. h. Gotteslästerung und Verhöhnung des "Christentums".

Die Kirchen fordern, das Plakat des "Künstlers" Mario Lars am Kulturbahnhof abzuhängen, denn es würden religiöse Gefühle verletzt. Die Veranstalter berufen sich auf die künstlerische Freiheit und sprechen bei Eingriffen von Zensur - man freut sich über die Publicity.

Nicht jeder ist in der Lage, zu erkennen, dass es gewisse Dinge gibt, über die man keine Witze macht. Das Eingeständnis, dass ich mein Leben, meine Persönlichkeit und meine Erlösung einem anderen verdanke, erfordert Demut.
Aber genau das ist für jene Künstler reizvoll, denn ihre Absicht ist es, zu provozieren. Lars wollte provozieren und das ist ihm gelungen. Kunst wäre keine Kunst, würde sie nicht auch polarisieren. Man erinnere sich nur an Joseph Beuys und seine Fettklumpen.

Über Geschmack lässt sich streiten, über Geschmacklosigkeit erst recht. Dass die (katholische) Kirche und viele Christen empört sind über den Cartoon ist nachvollziehbar. Die Frage ist nur, was jeder für sich persönlich daraus macht.

Wie hätte Jesus reagiert? Hätte Er sich provozieren lassen?
Er sagte in der Bergpredigt (Matthäus 7,1ff): "Hört auf, andere zu verurteilen, dann werdet auch ihr nicht verurteilt. Denn andere werden euch so behandeln, wie ihr sie behandelt. Der Maßstab, nach dem ihr andere beurteilt, wird auch an euch angelegt werden, wenn man euch beurteilt. Warum regst du dich über einen Splitter im Auge deines Nächsten auf, wenn du selbst einen Balken im Auge hast? Mit welchem Recht sagst du: `Mein Freund, komm, ich helfe dir, den Splitter aus deinem Auge zu ziehen´, wenn du doch nicht über den Balken in deinem eigenen Auge hinaussehen kannst?"

Jesus hat sich nie jemandem aufgezwungen. Er fordert uns auf, zuerst uns selbst zu verändern, dann können wir den Versuch unternehmen, dem anderen zu helfen. Sei nicht überheblich und lenke von deinen eigenen Fehlern ab, die nicht so sehr in der Öffentlichkeit stehen, wie das Plakat. "Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein" (Johannes 8,7).
Gott prüft die Herzen, deshalb sieh' zu, dass darin alles in Ordnung ist, dann hast du genug mit dir selbst zu tun.

Jesus braucht keinen Rechtsanwalt, keinen Verteidiger und keine Lobbyisten. Wir können es Ihm überlassen, den Splitter aus dem Auge des Nächsten zu ziehen, so wie wir alle Sorgen auf Ihn werfen können (1. Petrus 5,7). Wer eine persönliche Beziehung zu Jesus hat und lebt, lässt sich von solchen Provokationen nicht beirren.

Der allmächtige Gott und Schöpfer der Welt sucht Menschen, die auf Ihn schauen und nicht auf die Fehler und Unzulänglichlichkeiten der Nächsten. Unsere Mitmenschen sollen wir in Liebe ertragen, geduldig im Umgang sein und stets um Frieden bemüht. (Epheser 4,2-3).
Jesus sollen wir folgen, denn es geht alles nur um Ihn!

P.S.: Was wäre wohl in unserer Gesellschaft passiert, wenn sich die Karikatur nicht auf Jesus, sondern sich auf eine (religiöse) Minderheit bezogen hätte, z. B. textgleich auf Mohammed.
Oder auf einen Homosexuellen und die Stimme hätte gesagt: "Ey ... du ... ich hab dich in den Ar... gef..."?
Oder ein "Christ" hätte Morddrohungen gegenüber dem "Künstler" ausgesprochen analog zu den dänischen Mohammed-Karikaturen (die provokationslos nur sein Konterfei zeigten)?
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