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Gestern, am 24. 12. 2011 – „Heilig Abend“ -, war ich beim „Familiengottesdienst“ um 16 Uhr. Die kleine Kirche war bereits 20 Minuten vor „Showtime“ bis auf den letzten Platz besetzt. Unter den Besuchern auch viele Auswärtige, die gerne hierher kommen, weil es so gemütlich ist. Ab viertel vor Vier Uhr nur noch Stehplätze für die Spätkommer. „Was ist denn hier los?“, so der ev.Pfarrer bei seinem Eintreffen überrascht vom großen Andrang. Normalerweise predigt er vor sechs bis sieben Kirchgängern, die regelmäßig aus dem Kirchenvorstand und der Küsterin bestehen.
Das Thema des „Familiengottesdienstes“ lautete: „Stern von Bethlehem – Zeig uns den Weg!“ Ein kleiner Stern irrte durch die Weltgeschichte auf der Suche nach dem Stern von Bethlehem. Für Kinder eine ganz nette Geschichte, die aber leider – wie so oft an Weihnachten – am Thema vorbeigeht. Da Weihnachten der Geburtstag von Jesus – Gottes Sohn – ist, sollte dieser auch konkret im Mittelpunkt stehen. Hildegard von Bingen hat es auf den Punkt gebracht: „Gottes Sohn wurde Mensch, damit der Mensch Heimat habe in Gott“, so der Text auf der Weihnachtskarte meiner Frau.
In Gott kann man Heimat haben, nicht in Sternen. Der Pfarrer klärte die Kindergeschichte anschließend auf: Unter allen Sternen, die am Firmament ihre Bahnen ziehen, gibt es nur einen, nach dem wir navigieren können! Dieser Fixstern am Himmel und im Leben ist Jesus (der „Morgenstern“ aus Offenbarung 22,16).
Ergänzung meinerseits: Dieser "Morgenstern" ist ewiglich (Hebräer 13,8) unter allen Sternen, die uns leuchten, die noch entdeckt werden oder die bereits erloschen sind. „Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor aller Schöpfung. Denn in ihm ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Mächte oder Gewalten; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen. Und er ist vor allem, und es besteht alles in ihm“ (Kolosser 1,15-17).
„Christ ist erschienen, um uns zu versühnen: Freue, freue dich, o Christenheit“, sang die „Heilig-Abend-Gemeinde“ im Eingangslied „O du fröhliche“.
Welch ein Freude für die Christenheit!
Im zweiten Lied „Ich steh‘ an deiner Krippen hier“ kam es ganz dicke:
„Ich steh an deiner Krippen hier, o Jesu, du mein Leben;
ich komme, bring‘ und schenke dir, was du mir hast gegeben.
Nimm hin, es ist mein Geist und Sinn, Herz, Seel und Mut,
nimm alles hin und lass dir’s wohlgefallen“.
Da waren meine Augen aber feucht, bei einem so starken Liedtext!
Weiter im dritten Weihnachtslied „Herbei, o ihr Gläub‘gen“:
„Herbei, o ihr Gläub’gen, fröhlich triumphieret.
…
o lasset uns anbeten,
o lasset uns anbeten den König!“
…
Frohlocket, frohlocket, ihr Seligen
‚Ehre sei Gott im Himmel und auf Erden!‘“
Einwandfrei!
Im vierten Lied „Hört der Engel helle Lieder“ bewegte mich folgende Textzeile in der 3. Strophe besonders:
„Sie (die Hirten aus Strophe 2) verkünden uns mit Schalle, dass der Erlöser nun erschien,
dankbar singen sie heut alle an diesem Fest und grüßen ihn“
Der Erlöser!
Auch im letzten, allseits bekannten Weihnachtslied „Stille Nacht“ habe ich in der 3. Strophe tiefgründige Textzeilen gefunden, die den Ursprung, die Botschaft und die Bedeutung von Weihnachten verdeutlichen:
„Stille Nacht, heilige Nacht!
Gottes Sohn, o wie lacht
Lieb aus deinem göttlichen Mund,
da uns schlägt die rettende Stund,
Christ, in deiner Geburt“
denn:
„Christ, der Retter ist da!“ (2. Strophe)
Um ehrlich zu sein, wollte ich eigentlich zuerst gar nicht in den Gottesdienst mitgehen. Habe mich aber dann von meiner Familie überreden lassen. Zudem ist es eine sehr schöne Sitte, dass sich die Kirchenbesucher nach dem Gottesdienst alle vor der Kirche versammeln und sich gegenseitig persönlich „Frohe Weihnachten!“ wünschen. So wurde – u. a. dank der Auswahl der Weihnachtslieder – der gestrige Nachmittag für mich doch noch zu einer freudigen Veranstaltung, die das „Thema des Tages“ nicht verfehlt hatte: „Christ, der Retter ist da!“ bzw. „Jesus – the reason for the season“.
Wünsche Euch besinnliche, freudvolle Feiertage im Kreise Eurer Liebsten!
Sonntag, 25. Dezember 2011
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