Gestern war ich auf einer professionellen Fortbildungsveranstaltung für Fußballtrainer mit den höchsten Trainerlizenzen in Frankfurt/Main. Einer der beiden Referenten des Nachmittags war der ehemalige Bundesligaschiedsrichter Lutz Wagner, Hofheim/Ts., der Ende der letzten Saison seine aktive Karriere aus Altersgründen (Grenze 47 Jahre) beenden musste. Wagner arbeitet seit Sommer diesen Jahres für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) als Schiedsrichter-Trainer. Dabei bildet er Schiedsrichter (SR) aus und fort, begleitet und coacht sie - schwerpunktmäßig auf dem höchsten Leistungsniveau, d. h. 1. und 2. Bundesliga.
Während seines lebhaften und engagierten Vortrages in hessischer Landessprache spürte man sofort: Der Mann ist mit Herzblut bei der Sache! Er verteidigte die Schiedsrichter vor den Trainern - diese seien auch nur Menschen - und zeigte sich für jede konstruktive Kritik offen. Bereitwillig beantwortete er alle Fragen und ließ sich auf jede Diskussion mit den rund 60 anwesenden Trainern ein - sympathisch, authentisch und glaubwürdig. Da drängte sich mir unweigerlich der Gedanke auf: solche Lehrer bräuchten wir in den Schulen und solche Pfarrer bzw. Pastoren in den Gemeinden - da wären die Kirchen sonntags voll.
Am beeindruckendsten war aber, als er die Philosophie darstellte, die seiner Arbeit als Schiri-Coach zugrunde liegt. Wagner nannte drei Punkte, die ihm ganz besonders wichtig sind:
- Regelkenntnis (Grundvoraussetzung)
- Regelauslegung (allgemeine Vorgabe des DFB)
- Regelumsetzung (individuelle SR-Arbeit).
Ihm kommt es ganz besonders auf die Regelumsetzung an, die jeder Schiedsrichter auf dem Platz leisten muss. Wenn der Referee 90 Minuten gut pfeift und kurz vor Schluss einen unberechtigten Elfmeter gibt, der über Sieg oder Niederlage entscheidet, ist die gesamte Leistung schlecht. BILD-Zeitungsnote 5!
Vom himmlischen Vater hingegen werden wir bedingungslos geliebt. Er weiss, dass wir alle Sünder sind und nicht nichtsündigen können. Gott liebt die Sünder, aber er hasst die Sünde.
Was für die SR gilt, gilt auch für Christen, wenn man bei den o. g. drei Punkten das erste Wortteil "Regel" durch "Glauben" austauscht:
<>< Glaubenskenntnis: wir müssen wissen, woran wir glauben. Alles steht in der Bibel.
<>< Glaubensauslegung: in der Bibel findet man für fast alles ein Pro und Contra. Daran darf man sich nicht aufreiben. Wichtig ist, dass die Gesamtlinie (Gottes Wille) stimmt!
<>< Glaubensumsetzung: der Glaube ist ohne gute Taten tot bzw. wertlos (Jakobus 2,17 und 2,26).
Genauso wie Lutz Wagner bei den SR kommt es Gott ausdrücklich auf die Glaubensumsetzung an. Er hat uns die Nächstenliebe als Gebot auf die Herzen geschrieben (Hebräer 10,16). Nächstenliebe bedingt aktives Tun und nicht auf dem Sofa sitzen und "Gott einen guten Mann sein lassen". Die "Goldene Regel" lautet: Behandle die anderen Menschen so, wie du von ihnen behandelt werden möchtest (Matthäus 7,12). Im Alltag bieten sich viele Gelegenheiten, diese Regel praktisch umzusetzen!
Alltag: Das "Miteinander" im dicht-gedrängten Straßenverkehr strapaziert oft die Nerven.
Wer in jedem Nächsten ein geliebtes Kind Gottes sieht, fällt diese Glaubensumsetzung sicher leichter. Jesus hat gesagt, alles was ihr dem Geringsten unter Euch getan habt, habt ihr mir getan (Matthäus 25,40) und was ihr an ihm unterlassen habt, habt ihr an mir unterlassen (Matthäus 25,45). So einfach ist "Nächstenliebe" zu verstehen und damit "Glaubensumsetzung" anzugehen. Gehen wir es an!
Die "Goldene Regel" aus der Bibel: Matthäus 7,12 und Lukas 6,31.
Gott segne Euch bei Eurer Glaubensumsetzung
und in Eurem TUN und LASSEN!
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