Donnerstag, 11. Februar 2010

Die erträgliche Leichtigkeit des Seins


Das Leben ist schwer und oft kaum erträglich. Man hat´s nicht leicht und seufzt leise vor sich hin, angesichts der Mühen und Plagen des Alltags. Same shit different day! Das monotone Da-Sein wird nur hin und wieder von ein paar Highlights erhellt: Urlaub, Geburtstag, Strassenfest, Weihnachten. Diese Liste kann individuell ergänzt werden.

„Wie geht’s?“, fragte mich neulich mein guter Freund Geo. „Naja, geht so – mittelmäßig zwischen Dreiplus und Dreiminus“, antwortete ich. Ich leide weder unter Depressionen, noch unter Trübsal oder großer Traurigkeit. Im Gegensatz zu einem Bekannten, der sich kürzlich unerwartet selbst gerichtet hat. Angeblich hatte er Depressionen, war nach seinem Ableben zu hören – so wie das prominente Beispiel Robert Enke, der sich vor einen Zug warf, obwohl er im Leben als Profifußballer privilegiert war.

Nach dem reflektierenden Gespräch mit Freund Geo wurde mir klar, dass wir hierzulande gerne auf hohem Niveau jammern. In Wahrheit geht es uns sehr gut, vergleicht man den eigenen Lebensstandard mit dem der Menschen, die z. B. in Afrika leben (siehe Foto: Familie in Conakry/Guinea - Oma, Mütter, Kinder. Quelle: Verein der Freunde Afrikas). Mir fehlt es an nichts und wenn ich etwas brauche, gehe ich in den nächsten Laden und kaufe es. Alles bestens! Werde ich krank, bekomme ich beim Arzt um die Ecke, die beste medizinische Versorgung, die man sich weltweit vorstellen kann. Besser geht es nicht!

Dieses Leben im Überfluss muss nicht gleich eine Euphorie auslösen, aber etwas mehr Bewusstsein dürfte schon sein. Aber irgendetwas fehlt uns anscheinend zum großen Glück in der selbstverwirklichten, modernen,aufgeklärten Welt. Es ist nicht der Sechser im Lotto, das eigene Haus, das Auto, das Boot oder das Pferd. Es kann nichts Materielles sein, das hat der Selbstversuch von König Salomon in der Bibel gezeigt. Er hatte alles ausprobiert, doch glücklich wurde er nicht.

Was den meisten Menschen fehlt, ist das Gefühl, geliebt zu werden. Wer sich bedingungslos angenommen und geliebt fühlt, ist auch glücklich – immer und überall. Grenzenlose Liebe kann kein Mensch einem anderen schenken, denn sie stammt aus einer anderen Dimension. Diese himmlische Liebe stammt von Gott, dem liebenden Vater, der die Erde und alles was darauf ist, geschaffen hat. Die Krönung Seiner Schöpfung war der Mensch, den Er nach wie vor – trotz all seiner Fehler – liebt wie Sein eigenes Kind. Wer sich als „Kind Gottes“ begreift und bereit ist, diese überdimensionale Liebe zu empfangen, findet sein persönliches Glück. Es ist ein Geschenk, das man sich nicht verdienen muss, das keiner Gegenleistung bedarf.

Wer Gott sucht, wird Ihn finden, wer bei Ihm anklopft, dem wird aufgetan (Matthäus 7,8). Er weist keines seiner Kinder zurück (Johannes 6,37). Das hat er eindrücklich unter Beweis gestellt: Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an Ihn glaubt, gerettet wird und nicht verloren geht“ (Johannes 3,16). Jesus will uns von unseren Lasten befreien, bei ihm dürfen wir auftanken (Matthäus 11,28).

Vor diesem Hintergrund können wir zu einem neuen Bewusstsein kommen, indem wir uns von Seiner Liebe ergreifen lassen. Da werden die Probleme des Alltags ganz klein und nichtig. Da dürfen uns die Freudentränen in die Augen schießen. Wenn mich das nächste Mal jemand fragt „Wie geht´s?“, anwortete ich ihm: „Bestens!“ und erkläre ihm auch gerne, warum ich so gut drauf bin.

Vertrauen Sie sich Gott an, Er wartet auf Sie!

Gott ist nur ein Gebet weit entfernt!

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