Freitag, 19. Februar 2010

Klinsi ans Kreuz genagelt - geschmacklos oder gottlos?

Die deutsche Justiz frägt nicht nach Niveau, Moral oder Geschmack: Das OLG München sieht die satirische Darstellung eines ans Kreuz genagelten Fußballtrainers als von der Kunst- und Meinungsäußerungsfreiheit als gedeckt an. Gerichtsurteile müssen eben nur gesetzestreu und "vernunftverträglich", die Urteilsfindung unparteiisch sein.


Foto: taz

Gegenstand der Entscheidung vom 7. Juli 2009 war eine Abbildung des ehemaligen Bundestrainers Jürgen Klinsmann in einer überregionalen deutschen Tageszeitung in der Ausgabe am Ostersamstag 2009. Klinsmann wurde in einer satirischen Darstellung am Kreuz jesusgleich abgebildet, daneben befand sich die Schlagzeile "Always Look on the Bright Side of Life" in Anspielung auf den Monty-Python-Film "Das Leben des Brian" und mit der Unterzeile "Von Deutschlands Superstar zu Bayerns Buhmann". Mit der Darstellung sollte wohl zum Ausdruck gebracht werden, dass Klinsmann im Hinblick auf seine Erfolge als Bundestrainer in der Öffentlichkeit und den Medien zunächst besonders "hochgejubelt" und als eine Art "Heilsbringer" angesehen wurde ("Deutschlands Superstar").

Durch die Bildüberschrift "Always Look on the Bright Side of Life", bei der es sich um den Titel des Abschlusslieds in dem Satirefilm "Das Leben des Brian" handelt, wird letztlich angemerkt, dass der Antragsteller trotz des festzustellenden massiven Ansehensverlustes, seiner drohenden Entlassung bei den Bayern und des brutalen Umgangs mit seiner Person dem Leben noch positive Seiten abgewinnen könne oder solle. In dem Film der Gruppe ... wird die Hauptfigur "Brian" unfreiwillig zunächst als Messias verehrt und dann gekreuzigt.

Klinsmann hatte gegen die Darstellung geklagt, weil er sich in seinen durch das Grundgesetz geschützten Persönlichkeitsrechten verletzt sah. Das bayrische Oberlandesgericht hat die Klage zurückgewiesen. Im Kern meint das Gericht, dass die beanstandete Fotomontage in ihrer Eigenschaft als Satire jedenfalls unter dem Schutz der Meinungsfreiheit nach Art. 5 Abs. 1 des Grundgesetzes steht. Die satirische Darstellung des ehemaligen Bundestrainers als ans Kreuz Genagelter sei zulässig, weil Satire typischerweise mit Übertreibungen, Verzerrungen und Verfremdungen arbeite. Es sei unerheblich, ob dabei die Grenzen des guten Geschmacks und des einwandfreien Sprachgebrauchs werden. Das sei sogar ausdrücklich erlaubt, weil és nicht auf das Niveau der Darstellung ankomme.

Eine Grenze der satirischen Darstellung ergebe sich erst dann, wenn das Ganze in Schmähkritik oder Beleidigung umschlage. Selbstverständlich dürfe auch nicht die Menschenwürde des Abgebildeten verletzt sein. Auch das sei nicht der Fall. Für Betrachter sei außerdem schnell und ohne weiteres deutlich erkennbar, dass das Bild des ans Kreuz Genagelten vorliegend in keinem Zusammenhang mit einer Kritik, Verhöhnung oder Spott an den Inhalten der christlichen Religion steht. Klinsmann wird durch die optischen Mittel der Satire somit nicht als Person entwertet, missachtet oder beleidigt. Er wird nicht an den Pranger gestellt. Mit der Fotomontage ist auch nicht die Erniedrigung und Entblößung des Dargestellten beabsichtigt. Die Person von Klinsmann wird auch nicht dazu benutzt, das Leiden Christi ins Lächerliche zu ziehen.


Persönliche Anmerkung: Man mag zu der Entscheidung des Oberlandesgerichts stehen, wie man will. Jedenfalls in einem muss man dem Gericht Recht geben: Das Gesetz fragt nicht nach gutem oder schlechtem Geschmack, gerade deshalb aber darf bzw. muss sich über Niveaufragen auch jeder sein eigenes Urteil bilden! Eine dankende und ehrfürchtige Haltung gegenüber Gott und der Erlösung durch Jesus Christus vermisse ich leider...

"Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern gerettet wird" (Johannes 3,16)
"Jesus ist um unsrer Sünden willen dahingegeben und um unsrer Rechtfertigung willen auferweckt" (Römer 4,25)

Donnerstag, 11. Februar 2010

Die erträgliche Leichtigkeit des Seins


Das Leben ist schwer und oft kaum erträglich. Man hat´s nicht leicht und seufzt leise vor sich hin, angesichts der Mühen und Plagen des Alltags. Same shit different day! Das monotone Da-Sein wird nur hin und wieder von ein paar Highlights erhellt: Urlaub, Geburtstag, Strassenfest, Weihnachten. Diese Liste kann individuell ergänzt werden.

„Wie geht’s?“, fragte mich neulich mein guter Freund Geo. „Naja, geht so – mittelmäßig zwischen Dreiplus und Dreiminus“, antwortete ich. Ich leide weder unter Depressionen, noch unter Trübsal oder großer Traurigkeit. Im Gegensatz zu einem Bekannten, der sich kürzlich unerwartet selbst gerichtet hat. Angeblich hatte er Depressionen, war nach seinem Ableben zu hören – so wie das prominente Beispiel Robert Enke, der sich vor einen Zug warf, obwohl er im Leben als Profifußballer privilegiert war.

Nach dem reflektierenden Gespräch mit Freund Geo wurde mir klar, dass wir hierzulande gerne auf hohem Niveau jammern. In Wahrheit geht es uns sehr gut, vergleicht man den eigenen Lebensstandard mit dem der Menschen, die z. B. in Afrika leben (siehe Foto: Familie in Conakry/Guinea - Oma, Mütter, Kinder. Quelle: Verein der Freunde Afrikas). Mir fehlt es an nichts und wenn ich etwas brauche, gehe ich in den nächsten Laden und kaufe es. Alles bestens! Werde ich krank, bekomme ich beim Arzt um die Ecke, die beste medizinische Versorgung, die man sich weltweit vorstellen kann. Besser geht es nicht!

Dieses Leben im Überfluss muss nicht gleich eine Euphorie auslösen, aber etwas mehr Bewusstsein dürfte schon sein. Aber irgendetwas fehlt uns anscheinend zum großen Glück in der selbstverwirklichten, modernen,aufgeklärten Welt. Es ist nicht der Sechser im Lotto, das eigene Haus, das Auto, das Boot oder das Pferd. Es kann nichts Materielles sein, das hat der Selbstversuch von König Salomon in der Bibel gezeigt. Er hatte alles ausprobiert, doch glücklich wurde er nicht.

Was den meisten Menschen fehlt, ist das Gefühl, geliebt zu werden. Wer sich bedingungslos angenommen und geliebt fühlt, ist auch glücklich – immer und überall. Grenzenlose Liebe kann kein Mensch einem anderen schenken, denn sie stammt aus einer anderen Dimension. Diese himmlische Liebe stammt von Gott, dem liebenden Vater, der die Erde und alles was darauf ist, geschaffen hat. Die Krönung Seiner Schöpfung war der Mensch, den Er nach wie vor – trotz all seiner Fehler – liebt wie Sein eigenes Kind. Wer sich als „Kind Gottes“ begreift und bereit ist, diese überdimensionale Liebe zu empfangen, findet sein persönliches Glück. Es ist ein Geschenk, das man sich nicht verdienen muss, das keiner Gegenleistung bedarf.

Wer Gott sucht, wird Ihn finden, wer bei Ihm anklopft, dem wird aufgetan (Matthäus 7,8). Er weist keines seiner Kinder zurück (Johannes 6,37). Das hat er eindrücklich unter Beweis gestellt: Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an Ihn glaubt, gerettet wird und nicht verloren geht“ (Johannes 3,16). Jesus will uns von unseren Lasten befreien, bei ihm dürfen wir auftanken (Matthäus 11,28).

Vor diesem Hintergrund können wir zu einem neuen Bewusstsein kommen, indem wir uns von Seiner Liebe ergreifen lassen. Da werden die Probleme des Alltags ganz klein und nichtig. Da dürfen uns die Freudentränen in die Augen schießen. Wenn mich das nächste Mal jemand fragt „Wie geht´s?“, anwortete ich ihm: „Bestens!“ und erkläre ihm auch gerne, warum ich so gut drauf bin.

Vertrauen Sie sich Gott an, Er wartet auf Sie!

Gott ist nur ein Gebet weit entfernt!