"Gottes Termine stehen nicht in unserem Kalender", so der deutsche Kabarettist und Schriftsteller Hanns-Dieter Hüsch (gest. 6. 12. 2005).
Fürwahr: Gott besitzt die ewige Zeit, wir nur eine Uhr für das Hier und Jetzt. Im Lauf der unendlichen Zeit währt unser Leben nur einen Augenblick, einen Wimpernschlag (aufgerundet!).
Gott hat einen Plan für jedes Menschenleben. Doch Seine Absichten rollt er nicht vor uns aus, wenn wir ein Kind sind, sondern er verabreicht sie uns portionsweise. Stück für Stück! Unsere Aufgabe ist es, in Ihm zu bleiben, dann bleibt Er in uns. Das ist echte Beziehung!
Aus der Beziehung kommt die Berufung, die manchmal ein Leben lang gilt, manchmal nur einen kurzen Zeitabschnitt. So beten wir auch "nur" für unser "täglich Brot" und nicht für eine lebenslange Versorgung mit Lebensmitteln etc. Die Gedanken des Menschen richten sich meist in die Zukunft. Was wird sein? Was wird kommen? Wie wird es mir ergehen? Dabei spielt sich doch das wirkliche Leben in der Gegenwart ab. Im Jetzt wird die Ernte eingefahren, nicht im Morgen oder Übermorgen. Wer im Vertrauen auf Gott lebt und Ihm sein Leben übergeben hat, der muss sich nicht ständig mit der Zukunft befassen. Er kann die Gegenwart leben und voll genießen.
So wünscht sich der himmlische Vater unsere Denke: "Deshalb sorgt euch nicht um morgen, denn jeder Tag bringt seine eigenen Belastungen. Die Sorgen von heute sind für heute genug" (Matthäus 6,34). Das fällt nicht leicht, da der Mensch immer dazu tendiert, Vorkehrungen für morgen zu treffen und sein Leben selbst zu bestimmen.
"Wenn Gott schon für die Blumen so wunderbar sorgt, die heute blühen und morgen bereits verwelkt sind, wie viel mehr wird er da für euch sorgen? Euer Glaube ist so klein!" (Lukas 12,28). Um Gott die Verantwortung für mein morgen zu übergeben, sind Vertrauen und Glaube gefragt!
Gott warnt uns ausdrücklich vor übergroßer Selbstsicherheit (Jakobus 4,13-17): "Passt auf, wenn ihr behauptet: »Heute oder morgen werden wir in eine bestimmte Stadt gehen und ein Jahr dort bleiben. Wir werden dort Geschäfte machen und Gewinne erzielen.« Woher wollt ihr wissen, was morgen sein wird? Euer Leben gleicht doch dem Nebel am Morgen - schon nach kurzer Zeit ist er wieder verschwunden. Stattdessen solltet ihr sagen: »Wenn der Herr es will, werden wir leben und dieses oder jenes tun.« Nun aber seid ihr stolz auf eure eigenen Pläne. Doch solche Angeberei ist durch und durch schlecht. Denkt daran: Wer das Gute kennt und es nicht tut, der macht sich schuldig."
Zum Thema "Unterlassen" könnte man an dieser Stelle auch sehr viel sagen, ist aber heute nicht dran. Vielmehr: Wenn Gott will, werden wir morgen leben und dieses oder jenes tun. D. h., das Leben ist wie täglich Brot: jeden Tag gibt es eine neue Schnitte. Und die ist immer ganz frisch gebacken! Heute satt und gesegnet sein in der Gewissheit, auch morgen vom himmlischen Vater versorgt zu werden. Diese Gewissheit kommt aus dem Glauben an einen treuen Gott, der unveränderlich ist - so wie Er es uns verheißen hat (Matthäus 7,9-11): "Ihr Eltern - wenn euch eure Kinder um ein Stück Brot bitten, gebt ihr ihnen dann stattdessen einen Stein? Oder wenn sie euch um einen Fisch bitten, gebt ihr ihnen eine Schlange? Natürlich nicht! Wenn ihr, die ihr Sünder seid, wisst, wie man seinen Kindern Gutes tut, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen, die ihn darum bitten, Gutes tun."
Was Gott uns versprochen hat, dürfen wir auch von Ihm als unserem Vater erwarten. Wir müssen Ihn nur darum bitten, dann wird Er seine Versprechen auch einlösen. Diese Verheißungen sind wie Geschenke, die Er für uns bereit gestellt hat und die nur darauf warten, dass wir sie auch abholen.
"Warum wollt ihr leben wie die Menschen, die Gott nicht kennen und diese Dinge (Kleidung, Essen, Trinken) so wichtig nehmen? Euer himmlischer Vater kennt eure Bedürfnisse. 33 Wenn ihr für ihn lebt und das Reich Gottes zu eurem wichtigsten Anliegen macht, wird er euch jeden Tag geben, was ihr braucht" (Matthäus 6,32-33).